Bodenanalysen
Unser Boden
Unter dem Boden versteht man die äußerste Schicht der Erdkruste, bis in eine Tiefe von wenigen Metern. Diese Schicht unterscheidet sich schon optisch grundlegend von den weiter unten liegenden Schichten. Das liegt hauptsächlich an den kohlenstoffhaltigen Humusstoffen, die dieser fruchtbaren Schicht eine zumeist dunklere Färbung geben. Neben den für die Bodenstruktur und die Nährstoffspeicherung wichtigen Humusstoffen, wird die Fruchtbarkeit eines Bodens, durch das Angebot anorganischer Nährstoffe, bestimmt. Daneben spielen auch die Bodenorganismen, bis hin zu Bakterien, eine entschiedene Rolle. Die Bodenorganismen sorgen für wichtige, stoffliche Umsetzungen, Transport und die Verbesserung der physikalischen Eigenschaften des Bodens. Diese beeinflussen das Vermögen des Bodens Wasser zu halten und einen Gasaustausch mit der Atmosphäre zu erlauben.
Intensive Nutzung der Böden
Eine intensive Bodennutzung, wie sie die moderne Landwirtschaft darstellt, sorgt für eine kontinuierliche Entnahme von Nährstoffen aus dem Boden. Werden diese nicht nachgeführt nimmt die Fruchtbarkeit und damit das Pflanzenwachstum schnell ab. In der Landwirtschaft gelten Bodenanalysen seit Jahrzehnten als unverzichtbar. Der Landwirt kann es sich bei dem Preiskrieg, der zu immer niedrigeren Erzeugerpreisen geführt hat, heute nicht mehr leisten, bei seinem wichtigsten Produktionsmittel, dem Boden, etwas dem Zufall zu überlassen. Einerseits geht es um beste Erträge, andererseits sind gerade die Mineraldünger relativ teuer. Schon aus ökonomischen Gründen ist eine Kontrolle der Bodennährstoffe sinnvoll, um nur in dem Maße Nährstoffe zuzuführen, in dem sich eine wirtschaftliche Ertragssteigerung erzielen lässt.
Neben der Ertragsoptimierung wird aber auch die Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben vom Landwirt verlangt. Zu nennen sind hier die Dünge- und die Klärschlammverordnung. Diese sind besonders im Hinblick auf die Verwendung von billigen Düngern (Abfalldüngern) wichtig. Stalldünger, z.B. Gülle, stellen für manche Landwirtschaft ein Problem dar, da diese entsorgt werden müssen. So kommt es auf manchen Flächen zu einem zu hohen oder auch zeitlich falschem Einsatz von Düngemitteln, was zu einer Belastung des Grundwassers führen kann.
Ein anderes Problem stellt die Ausbringung von Klärschlämmen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen dar. Dieses bietet dem Landwirt neben der Düngewirkung auch noch einen wirtschaftlichen Vorteil durch Entsorgungszahlungen. Nachteilig ist allerdings, die mit dem Klärschlamm verbundene Belastung des Bodens, besonders durch Schwermetalle. Die Klärschlammverordnung regelt und begrenzt die Ausbringung von Klärschlämmen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, um die Belastung unserer Nutzpflanzen zu minimieren.
Extensive Nutzung - Nährstoffe und Spurenelemente im eigenen Garten
Da der eigene Garten heute keinen entschiedenen Anteil an der Ernährung der Familie hat, ist im allgemeinen von einer extensiven Nutzung des Gartens auszugehen, d.h. der Fläche werden nur wenige Nährstoffe entnommen. Somit unterscheidet sich die Art der Bodennutzung in unseren Gärten von der landwirtschaftlichen Nutzung. Gleichwohl gibt es Parallelen zu der intensiven Nutzung, die die Übertragung der Richtwerte aus der Dünge- und Klärschlammverordnung zur Beurteilung der Dünge- und Schadstoffsituation, auch für den eigenen Garten, sinnvoll erscheinen lassen.
Ein bedarfsgerechte Düngung sollte nur die Nährstoffe nachführen, die fehlen. Oftmals wird zu viel gedüngt. Das kann zu Pflanzenschäden führen oder auch die Spurenelementverfügbarkeit verringern. Beispiele hierfür sind die übermäßige Phosphatdüngung oder Kalkung des Bodens. Ökologisch sinnvoll ist es den Nährstoffbedarf der Pflanzen hauptsächlich durch eine eigene Kompostwirtschaft zu decken.
Mit unserer Bodenanalyse auf Nährstoffe und Spurenelemente (PZN 18089897) können Sie sich einen umfassenden Überblick über die Zusammensetzung ihres Bodens machen und dementsprechend, mithilfe der dazugehörigen Düngeempfehlung, Mängel beseitigen. So können Fragen wie "Hat mein Rasen genügend Eisen? Fehlt in meinem Gewächshaus ein bestimmtes Spurenelement?" sicher und Aussage kräftig beantwortet werden.
Sollten Spurenelemente und Mikronährstoffe für Sie nicht interessant sein bieten wir auch die kostengünstigere Analyse Boden Nährstoffanalyse (Basis) (PZN 18089880) an. Hierbei werden nur die Basis-Parameter pH-Wert, Phosphat (P2O5), Kalium (K2O), Magnesium (MgO), Humusklasse und Bodenart ermittelt.
Schwermetalle im Boden
Böden können bedingt durch ihren mineralischen Ursprung immer Schwermetalle enthalten. Vergangene oder aktuelle Ereignisse führen jedoch zu einer zusätzlichen Belastung . So kommt es in ehemaligen Industrieflächen, in der Nähe von Minen oder Metallverhütungen oder alten Bergbaugebieten zum erhöhten Aufkommen von Schwermetallen. Aber auch Überschwemmungsereignisse, stark befahrene Straßen oder Unfälle führen zum Schadstoffeintrag in den Boden.
Aber auch der Eintrag durch Luft, das Aufbringen von belastetem Kompost und die weitverbreitete Verwendung von belasteten Klärschlammkomposten in früheren Jahren können zu einer erhöhten Schwermetallbelastung im Boden führen. Weitere Informationen finden sie z.B. im Ärzteblatt "Umweltthema im September: Bodenbelastung durch Schwermetalle"
Schwermetalle sind je nach Bindungsvermögen des Bodens dann für Pflanzen verfügbar und werden dort eingelagert. Verzehren wir anschließend Teile oder die gesamte Pflanze, führen wir unserem Körper diese Schwermetalle zu - was zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Wir empfehlen daher, vor Anbau von Nutzpflanzen eine Bodenanalyse auf Schwermetalle (PZN 18089928), die ein breites Spektrum an vorkommenden Schwermetallen abdeckt.
Benzin und Mineralöle im Boden
Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW) können durch kleinere oder größere Unfälle, das unbeabsichtigte verschütten von Kraftstoffen oder Ölen, in einen Boden gelangen. Als Altlasten können diese Stoffe über Jahrzehnte im Boden verbleiben und das Grundwasser sowie den Boden vergiften.
Die Boden Schadstoffanalyse, Benzin und Öle (PZN 18089874) bestimmt die extrahierbaren Mineralölkohlenwasserstoffe mittels Gaschromatographie (GC-FID), dadurch können relevante Mengen sicher nachgewiesen werden.
Analyseverfahren
Wir nutzen als Labor Verfahren die sich an den LUFA (Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt)-Verfahren orientieren. Dabei wird für die Ermittlung der Nähr- und Minerallstoffe im Boden das CAT-Verfahren genutzt. Böden deren Schwermetallbelastung ermittelt werden soll, werden mit einem Königswasser-Aufschluss behandelt.